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Ein Auftakt wie aus dem Bilderbuch

Das 14. Kirchliche Filmfestival in Recklinghausen ist mit „Die Herrlichkeit des Lebens“ furios gestartet. Füs Wochenende gibt es noch Restarten.

Regisseur Georg Maas, Schauspieler Sabin Tambrea (Kafka) und Schauspielerin Henriette Confurius (Dora) ließen im Gespräch mit dem künstlerischen Leiter Michael M. Kleinschmidt (von links) viele Blicke hinter die Kulissen des Spielfilms „Die Herrlichkeit des Lebens“ zu.

Sie freuten sich über den erfolgreichen Eröffnungsabend (von links): die stellvertretende Superintendentin Kirsten Winzbeck, Julia Borries und Marc Gutzeit vom ökumenischen Veranstalterkreis „Kirche und Kino“, künstlerischer Leiter Michael M. Kleinschmidt, Hauptdarsteller Sabin Tambrea (Kafka), Hauptdarstellerin Henriette Confurius (Dora), Regisseur Georg Maas, Friederike Melloh und Joachim van Eickels vom ökumenischen Veranstalterkreis „Kirche und Kino“, Kai-Uwe Theveßen, Theaterleiter des Cineworld Recklinghausen, Kreisdechant Karl Kemper und Bürgermeister Christoph Tesche. Fotos: Kirchliches Filmfestival/Achim Pohl

Friederike Melloh vom ökumenischen Veranstalterkreis „Kirche und Kino“ und der künstlerische Leiter Michael M. Kleinschmidt eröffneten gemeinsam das 14. Kirchliche Filmfestival vor ausverkauftem Kinosaal.

Welch ein wunderbarer Auftakt für das 14. Kirchliche Filmfestival in Recklinghausen im Cineworld Recklinghausen: ein ausverkaufter Kinosaal, ein berührender Eröffnungsfilm und gut aufgelegte Filmschaffende beim anschließenden Gespräch. „Was für ein Bild. Alle Plätze sind besetzt“, freuten sich der künstlerische Leiter Michael M. Kleinschmidt und Friederike Melloh vom ökumenischen Veranstalterkreis „Kirche und Kino“ beim Blick in den Saal. Gemeinsam erklärten sie das diesjährige Festival für eröffnet. Bis Sonntag stehen insgesamt 14 Spiel- und Dokumentarfilme – teilweise deutlich vor Kinostart oder als Recklinghausen-Premieren – sowie drei Kurzfilme auf dem Programm. 


Das Festivalprogramm am Wochenende

Freitag, 15. März

  • 16.45 Uhr, Déserts - für eine Handvoll Dirham - Karten
  • 17 Uhr, Preis der Jugendjury: Norwegian Dream - Karten
  • 19.45 Uhr, Irdische Verse - Karten

Samstag, 16. März

  • 14 Uhr, Kurzfilme: Stinkfrucht, Die wunderbare Rettung - die Geschichte von Tamar Dreifuss, Was bleibt - Karten
  • 14.30 Uhr, Kinderfilmpreis "Der grüne Zweig": Spuk unterm Riesenrad - Karten
  • 16.45 Uhr, Helke Sander: Aufräumen - Karten
  • 18.30 Uhr, Get together mit Sektempfang im Foyer
  • 19.15 Uhr, Ökumenischer Filmpreis: Green Border (ausverkauft!)

Sonntag, 17. März

  • 11.30 Uhr, Matinée - Kunst im Kino: Vermeer - Reise ins Licht - Karten
  • 14.30 Uhr, War and Justice - Karten
  • 17 Uhr, Abschlussfim: Ich Capitano - Karten 

 

Am Eröffnungsabend präsentierten Regisseur Georg Maas, Hauptdarstellerin Henriette Confurius und Hauptdarsteller Sabin Tambrea die berührende Geschichte der großen Liebe von Franz Kafka und Dora Diamant in dem Spielfilm „Die Herrlichkeit des Lebens“. 

„Es ist ein wunderbarer Film, der sowohl von den tollen Bildern als auch von Ihrem Miteinander als Schauspielerin und Schauspieler lebt. Es ist ein Film über einen Beginn und viele Abschiede“, führte Kleinschmidt in das Filmgespräch ein. Dabei erfuhr das Kinopublikum viel Wissenswertes zum Hintergrund der Produktion. Beispielsweise wie sich Tambrea auf seine Rolle als Kafka und Confurius auf die Darstellung der Dora vorbereitet haben. „Mein Bild von Kafka war das eines verkopften Autors. Aber er hat weit mehr Facetten. Ich habe versucht, das Universum Kafka zu vermessen“, erklärte Tambrea, der zudem über Monate daran gearbeitet hatte, die Schrift des Autors zu kopieren. Und Confurius führte zu ihrer Figur aus: „Dora ist eine fantastische Frau, die eigenständig, mutig und klug ist. Das ist sehr besonders in ihrer Zeit. Ich liebe sie.“ Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von Michael Kumpfmüller. „Ich fand das Buch toll und es hat mich gereizt, es zu verfilmen. Fast zehn Jahre hat der Arbeitsprozess gedauert. Aber ich bin froh, dass ich es gemacht habe“, informierte Maas. 

Das Publikum, das die Gäste mit stehenden Ovationen feierte, zeigte sich von dem Film und dem Gespräch begeistert. „Das erfüllt uns mit Stolz und Dankbarkeit. Es ist wunderbar, ‚Die Herrlichkeit des Lebens‘ mit Ihnen zu atmen“, richtete Tambrea, der übrigens in Marl aufgewachsen ist, das Wort an die Anwesenden. 

Zuvor hatten in ihrem gemeinsamen Grußwort die stellvertretende Superintendentin Kirsten Winzbeck und Kreisdechant Karl Kemper den Veranstaltenden für ein Programm gedankt, das sich durch Filme auszeichne, die berühren und zum Nachdenken anregen. „Sie nehmen die Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen, in den Blick“, betonte Winzbeck und Kemper fügte hinzu: „Die Filme fordern uns heraus und bieten uns andere Sichtweisen an. Ein kirchliches Filmfestival kann gar nicht anders als politisch zu sein.“

Auch Bürgermeister Christoph Tesche betonte das ökumenische Miteinander. „Dieses Festival zeigt, dass Ökumene funktioniert und Kirche nicht nur Gottesdienst, sondern auch Kunst und Kultur kann. Über die Filme werden Themen gesetzt. In diesem Jahr lenken sie besonders den Fokus auf die Menschenwürde“, sagte der Schirmherr.